Das moderne Büro ist mit viel Technik ausgestattet, die einen Stromanschluss benötigt. Durch die Digitalisierung und das Internet haben sich die Arbeitsmethoden im Büro grundlegend geändert. Klassische Handarbeit an der Schreibmaschine, die in Bezug auf die Energieeffizienz deutlich günstiger war, gibt es nicht mehr. Dafür stehen in jedem Büro eine Vielzahl elektronischer Geräte, die von einem oder mehreren Mitarbeitern genutzt werden. Durchschnittlich entfallen ca. 41% des gesamten Strombedarfs auf die elektronischen Geräte in unserem Büro. Die verschiedenen Informationstechnologien, derer wir uns in unserem Büroalltag bedienen, benötigen viel Strom.
Kosteneffizienz neuer Geräte
Schon beim Kauf sollten die Verbrauchswerte der neuen Geräte berücksichtigt werden. Beim Bildschirm kann eine moderne Technik zur Energieersparnis beitragen. Wird der Computer nicht benötigt, weil der Mitarbeiter Pause hat oder weil er sich im Kundengespräch befindet, kann sich der Monitor ausschalten und auch der Rechner in den Ruhemodus gehen. So ergibt sich, aufs Jahr gesehen, ein gutes Einsparpotential.
Stromverbrauch des PC-Systems (durchschnittliche Leistung, geschätzt):
Desktop-PC 135 Watt
Monitor 50 bis 100 Watt
Tastatur und Maus 135 mA
Bürokosten bei - Drucker, Scanner, Telefon und Fax
Alle Geräte, die der Kommunikation mit dem Kunden dienen, werden ebenfalls der Informationstechnologie zugeordnet. Während der Bürozeiten ist es notwendig, dass die Geräte ununterbrochen eingeschaltet sind. Sonst wäre die so wichtige Erreichbarkeit nicht gegeben. Dennoch ist ein Einsparungspotential im Unternehmen möglich. Steckerleisten mit Netzschalter können nach dem Arbeitstag einfach vom Stromnetz genommen werden.
Beim Kauf der Peripheriegeräte sollte darauf geachtet werden, dass diese bei Nichtgebrauch in den Ruhemodus gehen können. In diesem Modus verbrauchen die Geräte keine oder nur kaum Energie. Wenn der Drucker oder Scanner einen Impuls bekommt, schaltet er sich selbstständig ein und ist dann sofort betriebsbereit. Die einzelnen Geräte unterscheiden sich nicht nur in ihrer Ausstattung, sondern auch in ihrem Energieverbrauch. Wenn die im Büro genutzte Peripherie schon älter ist, kann ein Neukauf helfen, Kosten zu sparen. Die Investition macht sich bezahlt, da die Geräte in der Regel für mehrere Jahre in Betrieb sind. Bei der Nutzung moderner Geräte in Verbindung mit der Aktivierung einer möglichen Stromsparfunktion ergibt sich in jedem Büro ein sehr gutes Einsparungspotential im Unternehmen. Es sollte auch selbstverständlich sein, dass Geräte, die nicht ständig in Betrieb sind, vom Netz genommen werden.
Stromverbrauch der Peripherie (durchschnittliche Leistung, geschätzt):
Farblaserdrucker 300 bis 500 Watt
Router 20 Watt
Faxgerät 110 Watt
Anhand des Stromverbrauchs dieser Geräte wird deutlich, dass hier keine großen Energiefresser dabei sind. Hier gilt jedoch, dass in vielen Büros mehrere elektronische Geräte in Betrieb sind und sich die Stromkosten dadurch summieren. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, das Einsparpotential auch bei der Peripherie zu nutzen, um eine möglichst hohe Kosteneffizienz zu erreichen.
Bürokosten für die Beleuchtung
Die Bürobeleuchtung ist ein sehr wichtiger Faktor. Etwa 50 % des Energieverbrauches in Unternehmen entstehen durch die Beleuchtung der Büroräume. Dies gilt vor allem für Büros, die innerhalb eines Gebäudes liegen und nicht mit Tageslicht erleuchtet werden können. In diesen Büros muss die Beleuchtung den ganzen Tag eingeschaltet bleiben. Dies kann nicht umgangen werden, denn die Mitarbeiter benötigen ausreichend Licht, um effizient arbeiten zu können. Wenn Tageslicht im Büro genutzt werden kann, sollte davon unbedingt Gebrauch gemacht werden. Das höchste Einsparpotenzial ergibt sich, wenn die Beleuchtung ausgeschaltet ist. Die Investition in Energiesparlampen ist für jedes Büro dringend empfehlenswert. Dabei sollte in die teurere, aber sehr kosteneffiziente LED-Technik investiert werden. Im Gegensatz zu den ebenfalls energiesparenden Leuchtstoffröhren entwickeln LED-Leuchten keinerlei Wärme.
In jeder LED befinden sich Flüssigkristalle, die durch den Strom zum Leuchten gebracht werden. Diese Technik wird auch in LED-Fernsehern eingesetzt. Es konnte im Gegensatz zum Plasmafernseher eine deutliche Energieeinsparung erreicht werden. Bei den Leuchtmitteln ist es ähnlich. Da es keine Wärmeentwicklung gibt und die einzelnen LEDs nur sehr wenig Energie benötigen, um ihre Leuchtkraft zu entwickeln, ist die Kosteneffizienz der LED-Leuchten sehr hoch. Die Umstellung der Beleuchtung auf LED-Leuchten im Büro erfordert keinen Kauf von neuen Lampen. LED-Leuchten sind für alle gängigen Lampenfassungen erhältlich. Es ist nur ein Austausch erforderlich. Die Anfangsinvestition amortisiert sich nicht nur durch den geringen Energieverbrauch der LED-Leuchten, die Leuchtmittel haben auch eine sehr hohe Lebensdauer. Abhängig von dem gewählten Hersteller sind bis zu 50.000 Stunden Betriebsdauer möglich. Wenn das Büro über den ganzen Tag beleuchtet werden muss, ist es empfehlenswert, Leuchtmittel mit einer sehr hohen Betriebsdauer zu verwenden. So ergibt sich in Bezug auf die Beleuchtung ein hohes Einsparungspotential im Unternehmen.
Stromverbrauch der Leuchtmittel im Vergleich bei identischer Helligkeit:
klassische Glühbirne 60 Watt
Energiesparleuchte auf Basis der Leuchtstofflampe 11 Watt
LED-Leuchte 6 Watt
Im Gegensatz zu Energiesparlampen brauchen LED-Leuchten keine Anlaufzeit, um ihre volle Leuchtkraft zu entwickeln. Ein häufiges Ein- und Ausschalten ist somit möglich und verkürzt die Lebensdauer der LED-Leuchtmittel nicht. Auch wenn der Stromverbrauch sehr gering ist, sollte eine nicht benötigte Beleuchtung grundsätzlich ausgeschaltet werden. Dadurch ergibt sich, in Verbindung mit der Verwendung von LED-Leuchten, eine sehr hohe Kosteneffizienz.
Bürokosten senken und Vertragskonditionen prüfen
Einsparungspotential ergibt sich auch im Rahmen der Verträge, die das Unternehmen mit externen Dienstleistern abgeschlossen hat. Hier können Bürokosten gesenkt werden, indem die Konditionen überprüft und eventuell eine Umstellung auf neue und moderne Verträge erfolgt. Ein wenig Verhandlungsgeschick des Unternehmers zahlt sich in jedem Fall aus, denn es können interessante Rabatte ausgehandelt werden.
Das Einsparungspotential im Unternehmen ergibt sich in folgenden Positionen:
Mietvertrag
Internet & Telefon
Verträge über Energielieferung
Versicherungen
Telekommunikation
Viele dieser Verträge laufen über mehrere Jahre und werden aus Bequemlichkeit nicht gekündigt. Die Kosten für Telekommunikationsdienstleistungen sind in den letzten Jahren sehr stark gesunken. Wenn noch alte Verträge bestehen, beträgt das Sparpotenzial oft bis zu 50 Prozent, um Bürokosten nachhaltig zu senken kann ein Wechsel des Anbieters daher sehr sinnvoll sein. Oft genügt das Aussprechen der Kündigung, um den aktuellen Anbieter dazu zu bewegen ein besseres Angebot zu unterbreiten.
Versicherungen & Strom
Auch bei Versicherungen kann sich ein Vergleich lohnen. Häufig können Kunden von Sonderkonditionen profitieren, die nur über das Internet angeboten werden. Diese sind oftmals deutlich günstiger als die Angebote des Versicherers, der in der Nähe eine Niederlassung hat. Seit dem Fall des Strommonopols sind auch die Verträge über die Lieferung von Energie günstiger geworden. Unternehmen, die mit hohen Stromkosten belastet sind, können mitunter interessante Rabatte beanspruchen, was eine hohe Kosteneffizienz mit sich bringt.
Besonderheiten beim Mietvertrag
Der Abschluss eines neuen Mietvertrages ist mit einem größeren Aufwand verbunden als der Wechsel der Verträge oder Anbieter bei den anderen genannten Positionen. Wenn der Mietvertrag für das Unternehmen nicht mehr lukrativ ist und Verhandlungen mit dem Vermieter nicht möglich sind, ist ein Umzug mitunter eine sehr gute Alternative, um das geforderte Einsparungspotential im Unternehmen zu realisieren. Wichtig ist, dass der neue Standort eine gute Lage hat und dass die Kunden rechtzeitig über den geplanten Umzug informiert werden. Keineswegs darf ein Umzug dazu führen, dass sich an der Erreichbarkeit und der Bekanntheit des Unternehmens etwas ändert. Auch wenn mit dem Umzug deutliche Einsparungen verbunden sind, ist die Kosteneffizienz nicht so hoch, wenn der Umzug Umsatzeinbußen zur Folge hat. Diese Fragestellungen sollten bei einem Umzug unbedingt berücksichtigt werden.
Bürokosten der Gegenwart und Zukunft
Neben den klassischen Bürokosten für Strom, Miete, Versicherungen und Co. gibt es jedoch auch noch unterschätzte Einsparpotentiale, die einem nicht sofort auf den ersten Blick einfallen. Dazu gehören vor allem Kosten, die im Zusammenhang mit der IT-Sicherheit auftreten können.
Die IT-Infrastruktur optimieren
Jedes Jahr verbrennen Unternehmen Geld, weil viele Potentiale, die die Digitalisierung ermöglicht, nicht umgesetzt werden. Eine Studie hat ergeben, dass allein im Jahr 2017 in Deutschland weit über 500 Millionen Euro wegen unzureichend automatisierter IT-Infrastrukturen verschwendet wurden. Die Automatisierung digitaler Arbeitsabläufe ist eine entscheidende Stellschraube, wenn es um verkannte Einsparpotentiale in Unternehmen geht. Als Unternehmer sollte man sich also die Frage stellen, wie man den technischen Fortschritt noch effektiver für sich nutzen kann, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und nebenbei noch Kosten zu sparen.
Schutz vor Cybercrime
Was sich nach einem Neologismus aus dem Science Fiktion Bereich anhört, ist bereits erschreckende Realität für viele Unternehmen weltweit. Cybercrime Attacken kosten deutsche Unternehmen einen immer größer werdenden Millionenbetrag. Im Jahr 2017 waren es bereits weit über 10 Millionen Euro, Tendenz steigend! Der Investition in eine sichere IT-Infrastruktur sollte daher ein hoher Stellenwert zukommen, um kostspielige Folgekosten zu vermeiden.